Befinden wir uns in einer Immobilienblase?
Zunächst einmal die Frage: Warum steigen eigentlich gerade die Immobilienpreise so stark? Auf der einen Seite haben wir schon lange eine Phase niedriger Zinsen, diese machen es äußerst attraktiv, eine kreditfinanzierte Immobilie zu erwerben. Die Zinsen sind so niedrig, weil in Europa aufgrund von Brexit, etc. derzeit ein äußerst unsichere Phase herrscht. Die Leute fliehen daher vermehrt in Sachwerte, die Nachfrage nach Immobilien ist groß, daher steigen die Preise.
Aber ist dies schon eine Blase? Diese Frage kann nun wirklich niemand seriös beantworten, das liegt an der Natur der Blase. Eine Blase erkennt man immer erst dann, wenn sie geplatzt ist. Das heißt, die Preise sind bereits stark gefallen. Es ist also zu spät noch auszusteigen.
Doch wie entsteht die Blase? Wir haben einen Verkäufermarkt. Die Nachfrage nach Immobilien übertrifft das Angebot bei weitem. Die Preise steigen. Die breite Öffentlichkeit interessiert sich auf einmal für Immobilien, Spekulanten treten auf den Plan, es werden überhöhte Preise verlangt – und auch bezahlt, denn man kann ja bald noch höher verkaufen. Immobilien sind also überbewertet: der tatsächliche Wert von Boden und Gebäude wird also übertroffen. Die Preise steigen schneller als Löhne und Mieten.
Befinden wir uns nun in einer Blase? Es gibt einige Anzeichen für einen erhitzten Markt. Viel spricht dafür, dass die Preise noch weiter stabil sein werden und weiter steigen können. Dies hängt an der Zinsentwicklung. Solange unsichere wirtschaftliche oder politische Zeiten andauern, bleiben die Zinsen niedrig.
Von einer Blase sollte man in Deutschland allerdings nicht sprechen. Dazu ist die Preisentwicklung in Deutschland zu inhomogen. Sicherlich gibt es einige Mikrolagen, sowohl in Düsseldorf, als auch in anderen deutschen Städten, wo man von Bläschen reden kann. Aber von einer deutschen Blase sind wir weit entfernt.